Werk XXXV: Fort Oberer Eselsberg Nebenwerk |
Erbaut |
1883 bis 1887 |
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Erbauer | Oberstlt Küster Oberstlt Lehmann |
Adresse | Oberberghofweg 89081 Ulm-Eselsberg |
Lage | 48,42000° nördl. Breite 9,94914° östl. Länge |
Mannstärke | 350 |
Art | Außenfort |
Zweck | Vorposten der Westlichen Bergfront, Verteidigung gegen vom Eselsberg anrückende Truppen |
Benachbarte Werke | Fort Unterer Eselsberg im Südosten
Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk im Nordosten |
Lage und heutige Nutzung
Das Fort liegt auf dem Eselsberg zwischen der Universitätsbibliothek und dem Oberberghof. Es wird seit 2009 von Mitgliedern des Vereins Förderkreis Bundesfestung Ulm in ehrenamtlicher Arbeit saniert, darunter fallen bzw. fielen Arbeiten wie die Säuberung des Kehlwaldes, Entfernung von Wildwuchs im Werk, Erneuerung der Fußböden, Freilegung der Schießscharten an der Kehlcaponniere, Freilegung des Hohlwegs, außerdem wurde der Innenhof geschottert. Die Ziegen, die bis dahin im ganzen Werk grasten, wurden auf Graben und Wall „verbannt“. Zuletzt wurden Fensterrahmen und -flügel rekonstruiert, am 10. März 2012 wurde das Dach der rekonstruierten Zisterne gedeckt. Nach dem Einsturz eines Teils der gemauerten Contrescarpe im Jahr 2014 wurde vom Land damit begonnen, das Werk zu sichern und die eingestürzten Teile zu rekonstruieren. 2020 wurden die elektrischen Alarmeinrichtungen rekonstruiert.
Aufbau des Werks
Erbaut wurde das Werk von 1883 bis 1887 in der Bauweise eines Biehlerforts bzw. Deutschen Einheitsforts nach den Plänen von Hauptmann Daitmeier unter den Oberstleutnants Küster und Lehmann. Das Werk konnte mit bis zu 350 Mann belegt werden. Es besteht aus einer rundumlaufenden Wallanlage mit einem neun Meter breiten trockenen und oben traversierten Graben samt Contrescarpe. Im linken Flankenwall befindet sich zudem ein Kriegspulvermagazin. An den beiden Schultern, im Saillant und in der Kehlmitte sitzen jeweils Caponnieren, Kasemattbauten sind unter dem Kehlwall und unter dem Frontwall eingebaut. Vor der Kehlcaponniere befindet sich zudem eine Zisterne. Bei der zweiten Modernisierungswelle der Bundesfestung wurden hier 1903/04 Betonverstärkungen der wichtigsten Räume vorgenommen und ein Beobachtungsstand auf der rechten Schulter errichtet. Danach war das Fort ein reines Infanteriewerk. 1914 wurde es in die vorgeschobene Hauptkampfstellung als Stützpunkt 30 mit einbezogen und dabei die Caponnierendächer mit Beton verstärkt.
Baugeschichte und Erhaltungszustand
Das Werk ist nahezu vollständig erhalten, lediglich Teile des nordwestlichen Glacis wurden beseitigt. Am Wall gab es im Lauf der Jahre mehrere Rutschungen, Teile der Contrescarpe sind 2014 eingestürzt.
Militärische Nutzungsgeschichte
Von der Fertigstellung im Jahr 1887 bis zum Verlust des Ersten Weltkriegs war es von der württembergischen Armee belegt, von 1920 an dann von der Reichswehr, anschließend von der Wehrmacht. Ab Ende der 1950er Jahre war es eine Zeit lang Depot der Bundeswehr.
Bildergalerie |
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Modell des Werks |
Wall |
Pulvermagazin bei Nacht |
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Poterne bei Nacht |
Werkstor |
Monierbeobachtungsstand |
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Kasemattenkorps |
Hohltraverse |
Hohltraverse |
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Kehlkaserne |
Zisterne |
Monierbeobachtungsstand |
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Poterne |
Blick auf die Hohltraversen |
Blick auf die Hohltraverse |
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Eingestürzte Contrescarpe |
Kasemattenkorps bei Nacht |
Werkstor bei Nacht |
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Eingang zum Pulvermagazin |
In einer Grabenstreiche |
Kehlkaserne |
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Linke Schulter |
Spitzgrabenwehr |
Rechte Schulter |
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Poterne |
Aufgang zur Hohltraverse |
Poterne |
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Kehlkaserne |
Gemauertes Deckengewölbe in der Hohltraverse |
Luftgang am Pulvermagazin |
Letzte Bearbeitung: 30. April 2022