Noch befinden sich sowohl Atari als auch Atari Games in der Übergangsphase nach dem Split der Atari, Inc. Wichtigstes Produkt für Atari wird in diesem Jahr der neue 16/32-Bit-Computer 520ST, aber auch die XL-Serie erhält mit den XE-Modellen eine Frischzellenkur. Die Arcadesparte von Atari Games geht in diesem Jahr an Namco über, mit Indiana Jones and the Temple of Doom, Gauntlet und Paperboy erscheinen drei neue Arcadespiele, die schon bald als Klassiker gelten sollten. Atari Holdings, wie der bei Warner verbliebene Rest von Atari Inc. nun heißt, stellt nach dem Verkauf der Arcadesparte seinen Geschäftsbetrieb ein und verwaltet bis zur Auflösung nur noch ein paar Patente und Rechte.
Atari Corp.
Ray Kunavich wechselt von der ATMC als Präsident zur Zenith Taiwan Corporation.
Unter dem Motto
Power Without the Price werden auf der Winter CES in Las Vegas vom 5. bis 8. Januar erstmals die Computer
130ST ($399) und
520ST ($599) vorgestellt, die aus dem TTL-Projekt
RBP hervorgegangen sind, ein Modell namens
260ST ($499) wird hinter verschlossenen Türen angekündigt. Diese Rechner besitzen den Motorola 68000 Prozessor (erst war der National 32016 geplant, die Lieferfähigkeit dessen wurde allerdings bezweifelt, außerdem waren die Tramiels und Shivji mit der Performance des Prozessors nicht zufrieden), der 520ST hat mit 512 kB für diese Zeit unglaublich viel Arbeitsspeicher, eine mit der Maus zu bedienende grafische Benutzeroberfläche und die Fähigkeit, Farbauflösungen darzustellen, was der ein Jahr zuvor erschienene Apple Macintosh nicht konnte. Als Betriebssystem soll das von Digital Research entwickelte
The Operating System (TOS) zum Einsatz kommen, das bei Erscheinen zusammen mit dem GEM-Desktop und CP/M-68k im Festspeicher des Systems enthalten sein soll, zusätzlich soll der Computer noch entweder Logo oder BASIC im ROM enthalten. Die Fähigkeiten der MIDI-Schnittstelle werden mit Hilfe eines Casio CZ-101 Synthesizers präsentiert. Entwickler des Konkurrenzsystems Amiga sehen den puristisch ausgerichteten ST eher kritisch.
Ebenfalls vorgestellt werden die Computer
65XE ($99) und
130XE ($149) und den Portable
65XEP ($399), die die XL-Serie ablösen sollen, angekündigt wird zudem der auf Musikanwendungen ausgerichtete
65XEM ($149). An Peripherie werden die Maus
STM1, die Monitore
SM124 und
SC1224 (letzterer noch auf einem für den Coleco Adam geplanten Farbmonitor basierend) für den ST sowie
XM128 und
XC1411 für den XE (unter $300), die Drucker
STC504,
SMM804,
SDM124,
XMM801,
XDM121,
XTM201 und
XTC201, die Diskettenlaufwerke
SF354,
SF324 und
XF521 sowie das Modem
XM301 vorgestellt. Angekündigt werden die externe Festplatte
SH317 ($599) und ein noch unbenanntes 15 MB-Modell, beide sollen im Juni 1985 erscheinen.
An Software wird vorgestellt:
Silent Butler (Atari/Silent Butler Software),
Infinity (Matrix Software),
Shopkeeper,
AtariWriter Plus,
Song Painter (Atari/Carousel Software) und
Atari Tutorial sowie einige Titel, die noch unter Warner Communications entwickelt wurden, darunter
The Learning Phone,
Proofreader,
Crystal Castles und
Mario Bros., außerdem das
AtariLab Light Module,
Skywriter,
Millipede,
Moon Patrol,
Track & Field und
Final Legacy.
Am 7. Januar wird der eigentlich noch bis 1988 laufende und derzeit bei der Atari Corporation liegende Werbevertrag mit Schauspieler Alan Alda von Warner Communications ausbezahlt.
Die
Atari (Canada) Corp. nimmt ihre Arbeit auf, geleitet wird sie von Interimsmanager Nicholas Lefevre. Ian Kennedy, vormals bei Commodore, wird Verkaufs- und Marketingleiter.
Zum 30. Januar nimmt die
Atari (Benelux) B.V. unter den Interimsmanagern Sam Tramiel, Leonard Schreiber und Samuel W. L. Chin sowie Prokurist Pieter Norp offiziell die Arbeit auf und übernimmt das Consumer-Geschäft von der bisherigen, bei Warner Communications verbleibenden Benelux-Tochter.
AT Games, Inc. (Namco-America)
Namco-America Inc. gründet am 10. Januar die
AT Games Inc. mit dem Ziel, das Arcadegeschäft von Atari Games aufzukaufen. Skip Paul, bisher Senior Vice President und General Counsel, wechselt in die Anwaltskanzlei Heller, Ehrman, White & McAuliffe.
Atari Corp.
Zu Monatsbeginn wird der Preis des
800XL in den USA auf nur noch $99 gesenkt. In der Digital Research-Zentrale in Monterey findet am 14. und 15. Februar ein GEM-Seminar statt, welches von 200 Programmierern besucht wird, und die erste Ausgabe des Magazins
Atari Explorer erscheint. Währenddessen wird in der Entwicklung die CP/M-Komponente der neuen
ST-Computer gestrichen und durch GEMDOS von Digital Research ersetzt.
Atari International (Hong Kong) wird geschlossen und die Produktion des Diskettenlaufwerks
1050 eingestellt. Der Kauf der Atari Taiwan Manufacturing Company (ATMC) ist nun abgeschlossen und die Produktion aller im Haus produzierten Atari-Geräte wird dorthin verlagert. Die
Atari France SA wird an der bisherigen Atari France-Adresse 9/11 Rue Georges Enesco in 94000 Créteil bei Paris gegründet, sie soll die Consumer-Geschäfte der von Peter Richards geleiteten, aber inaktiven P.E.C.F. Atari übernehmen. Geleitet wird Atari France vertretungsweise von Atari Europamanager Massimo Ruosi. Samuel Chin, bisher Vice President Finance, CFO und Treasurer, wechselt als Vice President und Generaldirektor zu ATMC, er ersetzt dort Simon Sze, der die Firma verlässt. Greg Pratt, bisher Präsident der Atari (U.S.) Corp., folgt Chin auf seinen alten Posten nach.
AT Games, Inc. (Namco-America) / Atari Games, Inc. (Warner Comm.) → Atari Games Corporation (Namco Limited)
Namco Limited kauft am 4. Februar über die AT Games alle materiellen Vermögenswerte sowie die immateriellen Rechte (Patente, Handelsmarken, Urheberrechte) an der Coin-Operated Division der Warner Communications-Tochter Atari Games für zehn Millionen Dollar auf. Das US-Geschäft der Atari Games geht an AT Games über. Warner Communications erhält 40% der Anteile an AT Games. Auch Atari Ireland Limited und Atari International (U.K.) gehen an AT Games über, die Fabrik in Tipperary Town wird nun gemeinsam von Warner Communications und Namco betrieben. Im Verkauf enthalten ist auch das Recht, den Markennamen Atari Games für Arcadespiele zu nutzen, auch die Vermarktungsrechte an den Arcadespielen von vor dem 30. Juni 1984 sind enthalten, ebenso die vollen Rechte an den Arcadespielen, die seit Juli 1984 erschienen sind. Die Hauptverwaltung von AT Games sitzt an der 1272 Borregas Avenue in Sunnyvale, die Fertigung für den US-Markt und der Kundenservice am 735/737 Sycamore Drive in Milpitas. Atari Ireland hat seinen Sitz in Tipperary Town im irischen Aherlow County, die Gehäusefertigung befindet sich in Ardfinnan an der R665. Hideyuki Nakajima, seit 1978 Präsident von Namco-America und zuvor bei Atari Japan, wird zusätzlich Präsident von AT Games. Dennis Wood, seit 1982 Vice President und General Counsel bei Namco-America, wird zusätzlich Vice President und General Counsel bei AT Games. Masaya Nakamura, Präsident von Namco, wird zusätzlich Vorstandsmitglied von AT Games. Die Belegschaft (210 Angestellte) der Atari Games wird fast vollständig übernommen, unter ihnen sind auch Dave Stubben (Senior Vice President Engineering), Lyle Rains (Vice President Creative Development), Dan van Elderen (Vice President Engineering), Kevin Hayes (ehemals CFO, nun Vice President Manufacturing), Shane Breaks (Vice President Sales), Bob Harvey (Verkaufsleiter) und Mary Fujihara (Marketingchefin). John Klein wechselt von Family Vision Centers als CFO zu AT Games.
Namco und Warner Communications übernehmen am 5. Februar die 1984 gegründete Firma Pedherton Investments Limited, diese übernimmt das Geschäft der Warner-Tochter
Atari Ireland Limited in Tipperary Town und benennt die Tochter in
Newco Ireland Limited um, alle 70 Angestellten werden übernommen, unter ihnen auch Fabrikleiter Mike Nevin.
Am 19. Februar wird die
AT Games Inc. in
Atari Games Corporation umbenannt. Damit existieren nun schon drei Konzerne mit dem Namen Atari, zwei von ihnen heißen derzeit Atari Games.
Atari Corp.
Beim Meeting des San Leandro Computer Club beantworten acht Atari-Manager und -Entwickler über zwei Stunden lang die Fragen von etwa 200 Zuhörern im Saal. Dabei wird unter anderem erklärt, dass der Portable
65XEP mangels Interesse und der Musikcomputer
65XEM wegen angeblichen Problemen mit der Fertigstellung des hauseigenen Soundchips
AMY aufgeschoben werden sollen. Das
520ST-Entwicklerpaket kann von Interessierten mittlerweile für $4500 erworben werden.
Die Atari-Fabrik in Limerick wird nun endgültig geschlossen, die Arbeiter haben aber durch den Streik und die seit Dezember 1984 andauernde Besetzung des Werks hohe Abfindungszahlungen herausschlagen können.
Alwin Stumpf, bislang Geschäftsführer der westdeutschen Commodore-Landesgesellschaft, wird am 19. März Geschäftsführer der Atari Corp. (Deutschland) GmbH. Prokuristen von Atari Deutschland sind Jack und Sam Tramiel, David Harris, Massimo Ruosi, Brian Richards, Irma Obersteiner, Helga Weise und Gabriele Tanger. Claus Birk und Claus Arved Bolle verlassen die Firma.
Die
Atari Italia S.p.A. bezieht neue Räumlichkeiten an der Via dei Lavoratori 19 in Cinisello Balsamo nahe Mailand, die alten Büros in Mailand werden geräumt. Ernesto Zanzi wird Generalprokurist, Robert Freggia wechselt von Atari International (Italy) zu Atari Italia als Verkaufsleiter und Fiorenza Anelli wird Marketingleiter. Die Warner-Tochter
Atari International (Italy) wird geschlossen.
Am 23. März startet Atari das Bulettin Board System (Atari BBS), David Duberman wird Systemoperator der Usergroup.
Der Umzug der Verwaltung in die 1196 Borregas Avenue ist zum 25. März abgeschlossen, die 1265 Borregas Avenue endgültig geräumt.
Auf dem Boston Computer Society General Meeting stellt Leonard Tramiel zusammen mit Bruce Cohen (Digital Research) und Boll Bowman (Spinnaker) den
520ST erstmals an der Ostküste vor, die New England Life Hall ist bis auf den letzten Platz gefüllt.
Ende des Monats werden bereits die ersten Exemplare des
130XE ausgeliefert, die kleinere Ausgabe
65XE wird in Kanada in den Handel gebracht. DOS 2.5 ersetzt beim Diskettenlaufwerk
1050 das bisher mitgelieferte DOS 3, es soll außerdem als Freeware angeboten werden.
Am 30. März werden
520ST und
130XE bei der 10
th West Coast Computer Faire im Moscone Convention Center in San Francisco, die bis 2. April dauert, durch den San Leandro Computer Club und die Atari Bay Area Computer Users Society (ABACUS) erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Nachdem die verbliebenen Lagerbestände der Konsole 5200 samt der Spiele nun nahezu aufgebraucht sind, werden noch vorhandene Einzelteile der Konsolen
CX2600A und
5200 im Werk in Taiwan zu fertigen Konsolen zusammengesetzt und vertrieben.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Zu Monatsbeginn werden auf der Amusement Showcase International im Expocenter Chicago die Spiele
Paperboy und
Star Wars: The Empire Strikes Back vorgestellt, letzteres erscheint noch im selben Monat als Umrüstsatz für
Star Wars-Arcadespiele.
Der Mutterkonzern Namco gründet am 13. März die
Atari Limited im Vereinigten Königreich, die die Vertriebsaktivitäten von der zu Warner gehörenden Atari International (U.K.) übernehmen soll David Smith, vormals bei Atari International, wird Marketingchef von Atari Limited, das Büro, das bisher an der 24 Kingston Road in Staines, Middlesex, beheimatet war, zieht in die 7 York Street nach Luton, Bedfordshire, um.
Dan van Elderen wird neuer Senior Vice President der Entwicklungsabteilung, ebenso Lyle Rains, ihr Vorgänger Dave Stubben verlässt die Firma. Bob Harvey, bisher Verkaufsleiter von Atari Games, verlässt die Firma ebenfalls und wechselt zu Panavision, er wird durch Shane Breaks ersetzt.
Das Atari Games-Management verordnet sich eine Gehaltskürzung zwischen fünf und zwanzig Prozent und entlässt weitere 30 Mitarbeiter. Atari Games hat derzeit noch 180 Angestellte.
Atari Games, Inc. (Warner Communications) → Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Die Firma bezieht ein Büro im Rockefeller Plaza Center in New York, den Räumlichkeiten des Mutterkonzerns Warner Communications. In Kalifornien wird am 6430 Sunset Boulevard in Los Angeles ein weiteres Büro eingerichtet. Atari Games verwaltet die 47
Space Port- bzw.
Atari Adventure-Niederlassungen. Die Atari Special Projects-Gruppe in Massachusetts wird geschlossen.
Die italienische Tochter
Atari International (Italy) wird geschlossen. Steven Chiaramonte, Vice President Atari Games International, wechselt zu WICAT Systems, Robert Freggia und Fiorenze Anelli wechseln zu Atari Italia, die zur Atari Corporation gehört.
Die
Atari Games, Inc. wird am 15. März in
Atari Holdings, Inc. umbenannt, nachdem die Arcadesparte im Vormonat an die Namco-Tochter AT Games ging und diese in Atari Games Corporation umbenannt wurde. Sie ist der letzte verbliebene Rest der im Oktober 1976 gegründeten Atari, Inc.
Jack Tramiel löst seinen Sohn Sam als Geschäftsführer der nach wie vor noch zu Atari Holdings gehörenden westdeutschen Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft ab, Prokuristen werden Europa-Geschäftsführer Massimo Ruosi und Interims-Geschäftsführerin Irma Obersteiner. Am 31. März stellt die Firma alle Aktivitäten ein, 33 der 47 Mitarbeiter werden entlassen, die übrigen 14 wechseln tags darauf zu Atari Corp. (Deutschland) GmbH nach Raunheim nahe Frankfurt am Main. Die Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft wird später mit der WEA Musik verschmolzen und zur Plattenfirma
WEA Musik GmbH Neue Medien und Elektronikvertrieb umgewandelt, die 1988 dann in der WEA Holding aufgeht.
Atari Corp.
Die bisher in Bremen ansässige und inaktive westdeutsche Landesgesellschaft Atari Corp. (Deutschland) GmbH bezieht zu Monatsbeginn mit vierzehn Mitarbeitern das Gebäude an der Frankfurter Straße 89–91 im südhessischen Raunheim und übernimmt den Vertrieb der Endverbraucherprodukte von der inaktiven Warner-Tochter Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft für Westdeutschland und West-Berlin. Klaus-Peter Kuschke wird als Verkaufsleiter eingestellt.
Ian Kennedy, bisher Vertriebs- und Marketingleiter, wird Geschäftsführer der Atari (Canada) Corp., der bisherige Interimsmanager Nicholas Lefevre bleibt Berater der Mutterfirma.
Atari und die Regierung von Nevada geben am 11. April bekannt, dass Atari den Neubau einer Fabrik sowie eventuell einer Zentrale in Nevada plant. Für Europa gibt es ähnliche Pläne – Logistik, Vertrieb und Administration des gesamten Europageschäftes sollen in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam zusammengezogen werden. Nur kurze Zeit später werden diese Pläne wieder auf Eis gelegt.
DOS 2.5 für die 8-Bit-Computer wird wie angekündigt als Freeware über CompuServe Atari SIG zum Download angeboten.
Die Produktion des
800XLF wird eingestellt, der produzierte Vorrat sollte aber noch eine ganze Weile halten, weshalb der Computer auch weiterhin auf Messen gezeigt wird.
Vom lange angekündigten
32-Bit-Computer fehlt auf der Hannovermesse vom 17. bis 24. April jede Spur, dieser wird von Atari auf den Jahreswechsel 1985/86 verschoben. Vorgestellt werden jedoch
520ST und
130XE. Für den ST wird eine groß angelegte Marketingkampagne für den Mai angekündigt, bis Juli soll die Produktion auf Maximum hochgefahren werden. Das neue Diskettenlaufwerk
SF314 sowie der Farbmonitor mit eingebautem Diskettenlaufwerk
PS3000 werden vorgestellt, eine Festplatte unter der Bezeichnung
SH317 angekündigt.
Commodore reicht am 18. April in Chicago Klage gegen ihren ehemaligen Verkaufsleiter David Harris ein unter dem Vorwurf, er hätte was an der Aufteilung der Stände auf der Winter CES zum Nachteil Commodores gedreht.
Von Atari Holdings erhält die Atari Corp. am 19. April die US-Patente 4,296,476, 4,435,779, 4,471,463 und 4,471,464, die zusammen effektiv die Computermodelle
400 und
800 beinhalten.
Im Vereinigten Königreich wird der
130XE am 22. April zum Preis von £169,90 erstmals ausgeliefert.
Die Firma
Montebarro SA wird in
SAMA electronics A.G. umbenannt, übernimmt den Atari-Vertrieb in der Schweiz und zieht in die Bahnhofstrasse 7 nach 5400 Baden im Kanton Aargau um. Jean-Pierre Jordan bleibt Vorstandsvorsitzender der Firma, Marco Guerra, bisher bei XMIT, wird neuer Geschäftsführer, Sijtje Guerra wird neuer Prokurist.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Das Spiel
Paperboy kommt auf den Markt.
Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Im Insolvenzverfahren der Pizza Time Theatre Inc. geht Atari Holdings ein Kontenausgleichsabkommen mit der Firma ein. John Farrand, Präsident und COO der Atari Holdings, wechselt zu Panavision.
Atari Holdings übergibt zum 19. April der Atari Corp. die US-Patente 4,296,476, 4,435,779, 4,471,463 und 4,471,464, die zusammen effektiv die Computermodelle
400 und
800 beinhalten.
Atari Corp.
Sig Schreyer, vormals bei Silver Reed, wird neuer Vice President und General Manager Sales, Marketing and General Administration bei Atari (U.S.), Vice President Sales David Navarro verlässt die Firma – seine Aufgaben werden von James Copland übernommen.
Die bisher aufgebaute Organisation in Europa wird bestätigt, Pläne für eine Europazentrale sind vorerst vom Tisch. Atari unterhält derzeit Niederlassungen in Westdeutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und auf den britischen Inseln, in anderen europäischen Ländern werden externe Vertriebspartner verpflichtet. Marketing, Finanzierung, Administration und Logistik werden von Atari Corp. (U.K.) koordiniert. Massimo Ruosi bleibt Europe General Manager sowie Leiter von Atari Italia, zudem beaufsichtigt er derzeit Atari France und Atari Corp. (U.K.).
Auf der COMDEX im Georgia World Congress Center in Atlanta verkündet Atari, dass erste
ST-Computer noch diesen Monat an Beta-Tester ausgeliefert werden sollen. Der
130ST wurde zwischenzeitlich von der Produktpalette gestrichen. Bestätigt wird außerdem, dass man in Zusammenarbeit mit einer nordamerikanischen Philips-Tochter an einem
CD-ROM-Laufwerk für den ST arbeitet.
In Westdeutschland gelangen bereits erste Exemplare des
520ST in den Handel. In Italien werden die Preise neu festgelegt – der
600XL kostet dort nun L. 149000, der
800XL L. 299000 und der
130XE L. 380000.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Die
Newco Ireland Limited wird zum 17. Mai in
Atari Games Ireland Limited umbenannt.
Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Atari Holdings beantragt beim US-Patentamt die Nachprüfung des Patents 3.900.886 „Sonic Color Systems“, das von Jan Coyle und Robert Stevens gehalten wird.
Durch den Aufkauf von Pizza Time Theatre durch Showbiz Pizza Time erhalten die Gläubiger insgesamt vier Millionen Aktien sowie weitere 500.000 Vorzugsaktien von Showbiz. Atari Holdings erhält dadurch 121.551 Aktien plus 16.011 Vorzugsaktien.
Die Hauptverwaltung wird von New York nach Los Angeles verlegt.
Trylight
Trylight Limited
Auf den britischen Inseln wird die Firma
Trylight Limited gegründet. Sie wird im weiteren Verlauf der Atari Corp. noch eine wichtige Rolle spielen.
Atari Corp.
Auf der Summer CES in Chicago wird der Prototyp eines zusammen mit Activenture entwickelten
CD-ROM-Laufwerks für den ST vorgestellt, dazu die CD-ROMs
Grolier's Encyclopedia (auf der Messe noch ohne Namen) und
Facts and Figures Retrieval Software. Vorgestellt wid auch der mit einem Diskettenlaufwerk ausgestattete
260STD ($499), der
260ST ($399, später zwischenzeitlich auch
260STM) wird nun als Computer für den Massenhandel angekündigt, während der
520ST nur über den Fachhandel vertrieben werden soll. Marktstart des 520ST soll in den USA nun am 8. Juli sein (in Europa und Kanada ist der Computer mancherorts bereits zu haben), die ROM-Version des Betriebssystems wird allerdings nach hinten verschoben. Für die XE-Serie werden das Modem
XM301 sowie die Programme
The Professional (VIP Software),
GEM Desktop (VIP Software) und
Home Astronomer (Atari/Deltron, später
Atari Planetarium) gezeigt.
Die Atari Corp. (U.K.) Limited bezieht das Atari House an der Railway Terrace in Slough, Berkshire, welches bisher von der Warner-Tochter Atari International (U.K.) genutzt wurde. Max Bambridge wird Leiter von Atari U.K. und löst damit Interimsmanager Massimo Ruosi ab. Bambridge übernimmt auch den Posten des Verkaufs- und Marketingleiters für Europa von David Harris. Simon Westbrook wechselt als Controller von Atari International U.K. zu Atari Corp. U.K., er ersetzt Brian Richards, der die Firma verlässt.
Im Vereinigten Königreich wird der 520ST mit Laufwerk
SF354,
Maus und Monitor
SM124 für £750 auf den Markt gebracht, größere Mengen sollen aber erst ab August verfügbar sein.
Adron Beene wird Teilzeit-Rechtsreferendar bei Atari.
Im von Commodore am 10. Juli 1984 angestrengten Prozess gegen einige ehemalige Mitarbeiter kommt ein Bundesrichter in Philadelphia am 19. Juni zu dem Ergebnis, dass sie zwar tatsächlich vertrauliche Unterlagen mitgenommen haben, diese aber keine brisanten Handelsgeheimnisse enthalten würden.
Crushproof Software
Trylight Limited → Crushproof Software Limited
Tryright Limited wird in
Crushproof Software Limited umbenannt.
Atari Corp.
Am 1. Juli wechselt Donald Thompson von American Educational Computer als Verkaufsleiter zur Atari (U.S.) Corp. Er war bereits von 1976 bis 1978 in der Consumer Products Division Ataris angestellt und arbeitete danach bei Starpath.
Zwei Tage später wird in Sunnyvale die Tochterfirma
Tramel Trading Limited gegründet, deren Leitung von Garry Tramiel zusätzlich zu seinem Posten als Vice President Administration von Atari übernommen wird.
Der
520ST kommt in den USA mit
Maus, Laufwerk
SF354 und
TOS-Diskette für $799 mit Monitor
SM124 bzw. für $999 mit Farbmonitor
SC1224 auf den Markt.
Andreas Huber wird beim Schweizer Atari-Vertriebspartner SAMA electronics eingestellt.
Digital Research stellt am 15. Juli GEMDOS erstmals offiziell vor.
Am 19. Juli entscheidet ein Bundesrichter in Philadelphia, dass die Unterlagen, die die vier ehemaligen Angestellten Hoenig, Shivji, Morgan und Renn laut Gericht von Commodore mitgenommen haben, keine brisanten Firmengeheimnisse enthalten.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Die Spiele
Peter Pack Rat und
Indiana Jones and the Temple of Doom werden jeweils als System 1-Komplettgerät und als Umbausatz für System 1-Geräte veröffentlicht.
Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Die Adventure Properties Limited kauft von Atari Holdings die Spielhallenkette Space Port samt ihrer 44 Standorte auf.
Atari Corp.
Auf der 8
th Personal Computer World in der Londoner Olympia Hall werden der
260STFM (bislang
260STD; £450) und die Festplatte
SH317 (£650) erstmals präsentiert.
Mobex Pty Ltd übernimmt den Vertrieb der ST-Computer in Australien.
Sig Schreyer und James Copland verlassen zum 26. September Atari (U.S.), Copland gründet später Shanner International.
Zum Monatsende gibt Atari bekannt, dass vom
520ST bereits 50.000 Exemplare ausgeliefert wurden. Atari beschäftigt in den USA derzeit 150 Angestellte.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Sega Enterprises und Atari Games Ireland schließen einen Kooperationsvertrag, nach dem Atari Games Sega-Arcadespiele in Irland unter Lizenz fertigen darf und auch den Vertrieb der Sega-Arcadespiele in Europa teilweise übernimmt. Als erstes Sega-Spiel unter Atari Games erscheint noch im selben Monat
Hang-On.
Atari Corp.
Denis Friedman, bisher Software Manager bei P.E.C.F. Atari, wird Leiter für Third Party Software in Sunnyvale.
Das Diskettenlaufwerk
1050 wird erneut veröffentlicht, hergestellt wird es nun wieder von Atari-PCI Enterprises in Singapur – das geplante und im Januar vorgestellte Nachfolgemodell
XF521 wird wieder gestrichen.
Die Computer Systems News berichtet am 21. Oktober, dass Atari eine Lizenz für das AT&T-Betriebssystem
UNIX System V erworben habe.
Auf der Systems '85 in München werden vom 28. Oktober bis 4. November die Rechner
260ST (1298 DM mit
Maus) und
520ST+ (2998 DM mit
SM124,
SF354 und
Maus) erstmals vorgestellt, von letzterem gelangen in Westdeutschland bereits erste Exemplare in den Handel.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Die Vier-Spieler-Version von
Gauntlet kommt auf den Markt. Auf der Amusement & Music Operators Association (AMOA), die vom 31. Oktober bis 2. November in Chicago stattfindet, wird das Spiel auch vorgestellt.
Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Vice President Mark Weinstein löst die
Atari Adventure Corporation auf.
Atari Corp.
Für den
ST erscheint
ST BASIC, für
XL/
XE AtariWriter Plus.
Am 15. November wird innerhalb der Atari (U.S.) die Electronic Entertainment Division gegründet, die Leitung übernimmt Michael Katz, bisher CEO bei Epyx. Er übernimmt außerdem den Posten des Executive Vice President Marketing des Gesamtkonzerns, in dieser Funktion ersetzt er Copland. Zudem wird Katz in den Atari-Vorstand aufgenommen. Albert Montross, bisher bei Compco Computer Centers, wird neuer Vice President Atari (U.S.) und Geschäftsführer, er ersetzt damit Schreyer.
Auf der 7
th Annual Computer Dealers Exposition (COMDEX) vom 20. bis 24. November in Las Vegas wird unter dem Motto
„It's better… it's less money… the critics love it… and it's selling!“ vorwiegend Drittanbieter-Software für die Computerbaureihen ST und XE präsentiert. Die Amiga-Ball-Demo von 1984 wird am Atari-Stand auf einem Commodore Amiga, einem Apple Macintosh, einem Atari
130XE und einem Atari
520ST vorgeführt. Auch die Festplatte
SH104 (bislang
SH317) wird zwar erneut vorgestellt, gleichzeitig aber gesagt, dass das 10 MB-Modell nicht auf den Markt kommen wird und stattdessen ein 20 MB-Modell namens
SH204 angeboten werden soll. Für den ST werden angekündigt oder vorgestellt:
ST Writer,
NEOchrome,
3-D Interiors,
DB Master (Stoneware),
2-Key Accounting System,
GEM Write (Atari/Digital Research),
GEM Paint (Atari/Digital Research),
NEO Images (Atari/Imagebank),
ViCom (AM Software/Atari),
The Manager (BMB/Atari),
Atari Planetarium,
ST BASIC,
Atari Logo,
K-RAM (Kuma/Atari),
K-Seka (Kuma/Atari),
CP/M Emulator (Softronics/Atari),
Modula-2 (TDI/Atari),
Star Raiders und
Music (Atari/Rising Star Industries).
Atari Games Corporation (Namco Limited)
George Opperman, Director of Visual Communications der Atari Games Graphics Group und des Atari Games Art Departments sowie Gestalter des weithin bekannten Atari-Logos, stirbt am 27. November im Alter von nur 50 Jahren an Lungenkrebs.
Atari Corp.
Larry Samuels wechselt von Vicom Distrubution als Verkaufs- und Marketingchef zu Atari (U.S.), deren Leiter Katz übernimmt Vertrieb und Marketing für den Bereich Unterhaltungselektronik von Don Thompson, der die Firma verlässt.
Das Modem
XM301 wird auf den Markt gebracht, ebenso das Diskettenlaufwerk
SF314 sowie in Europa die beiden Computer
520ST+ (der im deutschsprachigen Raum schon seit Oktober zu haben ist) und
260ST.
Die Programme
DB Master One (bisher
DB Master) und
FaSTcom (bisher
ViCom) werden angekündigt.
Die Verkäufe laufen gut, der ST verkaufte sich trotz aller Unkenrufe aus der Fachpresse seit Marktstart bereits 100.000 Mal, von der mittlerweile acht Jahre alten Spielkonsole
2600 wurden 1985 sogar über eine Million Geräte abgesetzt.
Die Produktion des Laufwerks
1050 wird bereits wieder eingestellt, das Joint-Venture
Atari-PCI Enterprises aufgelöst.
Alwin Stumpf ist nun alleiniger Geschäftsführer der Atari Corp. (Deutschland) GmbH, David Harris und Sam Tramiel werden aus dem Handelsregister als Geschäftsführer herausgestrichen, ebenso die nun ehemaligen Prokuristen Helga Weise, Gabriele Tanger, Massimo Ruosi und Brian Richards. Jack Tramiel und Irma Obersteiner bleiben die einzigen Prokuristen.
Im Vereinigten Königreich werden die Restbestände von etwa 100.000 PAL-I-
800XL-Computern an die Kette Dixons verkauft. Diese bringt diverse Bundles mit dem Computer in ihre Filialen sowie auch in die Currys-Märkte.
Atari Games Corporation (Namco Limited)
Die Hauptverwaltung, die Entwicklung und das Lager werden in den 675 Sycamore Drive nach Milpitas verlegt. Der bisherige Firmensitz an der 1272 Borregas Avenue in Sunnyvale wird endgültig geräumt.
Atari Holdings, Inc. (Warner Communications)
Die von Atari Holdings im Mai beantragte Nachprüfung des Patents
Sonic Color Systems ist abgeschlossen, das US-Patentamt bestätigt das erteilte Patent in seiner Gesamtheit.
Manfred Zumkellner wird der letzte Geschäftsführer der Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft, er löst Jack Tramiel in dieser Position ab.
Letzte Seitenbearbeitung: 28. September 2024