Die Forts in der Ebene – Werk 12 
Das Vorwerk Schwaighofen 
Halbbastion 9 Werk 13: Ludwigsvorfeste

Werk 12: Vorwerk Schwaighofen
Erbaut 1850 bis 1853
ErbauerOLt Belleville
OLt Kollmann
AdresseReuttier Straße 54
89231 Neu-Ulm
Lage48,39300° nördl. Breite
10,01298° östl. Länge
Mannstärke231
ArtFort
ZweckSicherung der südöstlichen Ecke der Neu-Ulmer Stadtumwallung gegen von Südosten aus Richtung Reutti / Finningen anrückende Truppen
Benachbarte WerkeFort Friedrichsau im Norden

Bastion 3 im Nordwesten

Ludwigsvorfeste im Südwesten

Bayerisches Nebenartilleriedepot im Nordosten

Lage und heutige Nutzung
Das Vorwerk – so wurden auf der bayerischen Seite die Forts genannt – liegt etwas versteckt zwischen den Straßen Im Starkfeld, Reuttier Straße, Finninger Straße und Vorwerkstraße. Das Reduit und die Caponnieren wurden um 1960 aufgestockt und zu Wohnungen und Gewerberäumen umgebaut, das Festungswerk selbst ist verschlossen.


Aufbau und Baugeschichte des Werks
Das Vorwerk wurde zwischen 1850 und 1853 unter den Oberleutnants Belleville und Kollmann erbaut und konnte bis zu 231 Soldaten aufnehmen. Den Namen erhielt es vom 1316 aufgegebenen Dorf Schwaighofen (nicht zu verwechseln mit dem erst 1894 gegründeten Schwaighofen weiter südlich). Es besteht aus einem Reduit, dessen Enden wie Caponnieren in die Kehlseite hineinragen, einer rundumlaufenden Escarpe mit Caponnieren an den Schulterpunkten, einem, zweiseitigen Wall mit einer Bonnetbatterie im Saillant, einem trockenen Graben und dem Glacis. Die Spitze hätte nach den ursprünglichen Planungen nach Süden zeigen sollen, nachdem die Offenhausener Vorwerke 10 und 11 jedoch gestrichen wurden, musste das Werk gegen Osten gedreht werden. Die Bonnetbatterie wurde 1880 abgetragen, dafür erhielt der Wall zwei Hohltraversen. Um 1960 wurden das Reduit und die Caponnieren zu Wohnungen umgebaut, das Werk wurde somit stark entstellt. Dieser Zustand dauert bis heute an, Teile des Glacis und des Grabens sind mittlerweile verschwunden. Derzeit wird die rechte Hohltraverse saniert.


Denkmalschutz und Eigentümer
Das Vorwerk steht seit dem 25. Juni 1973 unter Denkmalschutz und gehört der Stadt Neu-Ulm (Innenhof, Hohltraversen, Magazine, Escarpe und Graben) bzw. ist in privater Hand (Caponnieren, Reduit).


Bildergalerie
Werkstor Rechte Kehlseite Reduit vom Werkshof aus gesehen
Linke Hohltraverse Reduit Rechte Hohltraverse

Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021