Die Forts in der Ebene – Werk XLI 
Fort Friedrichsau 
Werk XL: Fort Safranberg Halbbastion 1

Werk XLI: Fort Friedrichsau
Erbaut 1852 bis 1854
ErbauerOLt Blumhardt
AdresseFriedrichsau
89073 Ulm-Oststadt
Lage48,40607° nördl. Breite
10,01340° östl. Länge
Mannstärke113
ArtAußenfort
ZweckVorposten der Unteren Stadtfront, Verteidigung gegen von Pfuhl anrückende Truppen
Benachbarte WerkeFort Safranberg im Norden

Vorwerk Schwaighofen im Süden

Untere Donaubastion im Südwesten

Lage und heutige Nutzung
Das Fort liegt abseits der Straßen mitten im Park Friedrichsau gegenüber dem Donaustadion, etwa 100 Meter von der Donau entfernt. In der Kehlcaponniere trifft sich regelmäßig die Jugendgruppe vom Förderkreis Bundesfestung Ulm, die sich um den Erhalt des Forts kümmert, außerdem finden immer wieder Veranstaltungen wie das „Naturtheater in der Au“ statt. Das Gelände des Forts ist daueroffen.


Aufbau des Werks
Ursprünglich sollte das Werk aus fünf gleich langen Seiten (zwei Fronten, zwei Flanken und die Kehle) bestehen. Da die Bundesversammlung aber drei der sechs Neu-Ulmer Vorwerke streichen ließ und somit das Vorwerk Offenhausen wegfiel, mussten die Pläne geändert werden. So besteht das Werk aus einem Reduit in der Mitte der Kehle, einer Kehlmauer und einer vierseitigen Wallanlage mit nassem Graben. An den Schulterpunkten wurden Flankierungstürme errichtet, die durch Poternen vom Werksinneren zugänglich waren. In der Kehle befand sich vor dem Reduit eine kleine Caponniere. Bei der Modernisierung der Werke erhielt der Wall 1880 zwei Hohltraversen an den Schultern und eine Capitaltraverse im Saillant, die Grabenbrücke wurde durch einen Erddamm ersetzt. 1914 erhielt das als Treibstofflager vorgesehene Reduit einen ein Meter dicken Betonpanzer.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Graben mit Trümmerschutt gefüllt. In den 1960ern wurde der rechte Flankenturm abgetragen. Abgesehen davon ist das Werk heute vollständig erhalten.


Nutzungsgeschichte
Das Reduit diente im Ersten Weltkrieg als Treibstofflager, im Zweiten dann als Luftschutzraum, danach als Lager für u.a. Kartoffeln. An der rechten Schulter wurde in den 1960ern ein Bärengehege angelegt, wofür der rechte Flankenturm abgebrochen wurde. Die Bären lebten neben dem Gehege in der rechten Hohltraverse. 1975 war das Fort im ARD-„Tatort“ zu sehen (Folge „Schöne Belinda“). 2003 wurden die Bären in den Tierpark umgesiedelt, seitdem wird das Fort instand gesetzt. Die im selben Jahr aufgestellte Holzbrücke über den Graben zum Reduit musste 2013 wegen Baufälligkeit demontiert werden und wurde mittlerweile durch eine Metallkonstruktion ersetzt.


Bildergalerie
Blick vom Hubsteiger auf Reduit Capitaltraverse im Werkshof Kehlseite
Linker Graben Reduit Linke Poterne und rechte Hohltraverse
Linker Flankenturm Im Graben Linker Flankenturm
Ansicht vom Kehlgraben aus Im linken Flankenturm Im Werkshof, Blick auf das Reduit (links), linke Hohltraverse und linke Poterne, rechts vorne die Capitaltraverse
Im Reduit Im Reduit Zwischen Reduit und Kehlcaponniere
Im linken Flankenturm Linke Poterne Ausfalltor vom linken Flankenturm

Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021