Werk I: Obere Donaubastion |
Erbaut |
1843 bis 1855 |
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Erbauer | Major von Schele |
Adresse | Schillerstraße 1 89077 Ulm-Weststadt |
Lage | 48,39183° nördl. Breite 9,98500° östl. Länge |
Mannstärke | 2.253 |
Art | geschlossene Bastion |
Zweck | Verteidigung des unteren Kuhbergs nach Südwesten und des Vorfelds der Neu-Ulmer Front 7–9 nach Südosten |
Benachbarte Werke | Courtine II im Nordwesten
Obere Stadtkehle im Nordosten
Halbbastion 9 im Südosten |
Lage und heutige Nutzung
Die Obere Donaubastion liegt etwas oberhalb der Donau, gegenüber vom Magirushof, eingerahmt von Schillerstraße, Ziegelländeweg, Bismarckring und Arsenalstraße und gehört zur Oberen Stadtfront. Genutzt wird das Reduit von einem
Weinhändler, einem
türkischen Theater und dem
Donauschwäbischen Zentralmuseum, das Gelände und die Kasernengebäude werden unter anderem vom
Ulmer Kinderladen, der
Skatehalle, dem
Club Schilli, dem
ROXY samt
Obscura-Kino und der
Akademie für Kommunikation belegt.
Die Bastion ist nicht zu verwechseln mit der etwa 450 m nordöstlich gelegenen gleichnamigen
Oberen Donaubastion der frühneuzeitlichen Stadtbefestigung am Saumarkt, die auch als
Bastion Lauseck und
Wilhelmshöhe bekannt ist.
Aufbau des Werks
Die später auch als
Artilleriekaserne und
Kraftfahrkaserne bekannte Bastion wurde zwischen 1843 und 1855 unter dem königlich württembergischen Major von Schele errichtet und konnte bis zu 2.253 Mann aufnehmen. Ursprüngliche Bestandteile waren das als Defensivkaserne ausgelegte Reduit, eine dreiseitige Wallanlage, einer Bonnetkasematte im und einem Blockhaus vor dem Saillant, einer Halbcaponniere am linken Kehleck und einer Secondeflanke an der rechten Schulter, beide zum Beschuss des nassen Grabens, sowie einer rundumlaufenden Escarpe, die an den Fronten mit Bögen verstärkt war. Der Anlage war ein großzügiges Glacis vorgelagert. Südlich der Bastion führt die Bahnlinie der Südbahn Ulm – Friedrichshafen vorbei. Bei der Modernisierung ab 1876 wurden auf dem Wall mehrere Erdtraversen aufgeschüttet sowie Pulvermagazine in die Wallenden eingebaut.
Baugeschichte und Erhaltungszustand
Zwischen 1904 und 1914 wurden die rechte Frontescarpe sowie die Flankenmauer und die rechte Kehlmauer bis auf das Niveau des Rondengangs abgetragen sowie der Wall in den Graben verfüllt. Auf dem Areal des Walls wurden verschiedene Kasernengebäude und Stallungen errichtet, die zum Teil bis heute bestehen. Bei Bauarbeiten für den Westringtunnel in den 1960er Jahren wurde der untere Teil der Escarpe noch einmal sichtbar. Das Untergeschoss der Bonnetkasematte wurde 1996 bei Bauarbeiten wieder ausgegraben und später in den Hof der Akademie für Kommunikation integriert.
Von der Bastion sind heute noch das Reduit, die linke Kehlmauer, Teile der linken Frontmauer, die Trennmauer im Graben, das Untergeschoss der Bonnetkasematte sowie große Teile des Glacis erhalten. Das Reduit wurde allerdings auf der Seite der Geschützkasematten verändert – einige Schießscharten wurden zugemauert (heute aber noch erkennbar an den gemauerten Stürzen) und dazwischen großflächige Stichbogenfenster eingepasst, außerdem erhielt es 1928 statt der Erdbedeckung ein Ziegeldach. Der zum großen Teil unterirdisch verlaufende Blaukanal verläuft im ehemaligen Festungsgraben.
Militärische Nutzung
Direkt nach der Fertigstellung wurde das Werk durch das württembergische Fußartillerieregiment Nr. 13 belegt, welches 1873 zum Feldartillerieregiment erhoben wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die 2. Kompanie der Kraftfahrabteilung 5 der Reichswehr ein, welche 1935 durch die Wehrmacht abgelöst wurde. Im Zweiten Weltkrieg diente das Reduit vornehmlich als Luftschutzraum.
Denkmalschutz und Eigentümer
Das Werk steht seit spätestens 2001 unter Denkmalschutz und gehört seit den 1990er Jahren der Stadt Ulm.
Bildergalerie |
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Reduit |
Modell, Ausbaustand vor 1875 |
Reduit von der Hofseite |
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Schartenmauer des Batardeaus |
Bogenescarpe linke Front |
Linkes Kehleck |
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Schartenmauer des Batardeau |
Reduit |
Saillant und Mörserbatterie im Modell |
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Blockhaus im Modell |
Werk im Modell |
Werkim Modell |
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Caponniere im Modell |
Wallanlagen im Modell |
Linke Front im Modell |
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Modell von oben |
Reduit |
Reithalle der Kaserne |
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Fotografie der Bastion um 1855: Zu sehen ist die linke Front und die Caponniere am Ende des Grabens |
Letzte Bearbeitung: 14. Januar 2021