Werk XXI: Untere Gaisenbergbastion |
Erbaut |
1843 bis 1858 |
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Erbauer | Hptm. Vogt |
Adresse | Prittwitzstraße 10 / Stuttgarter Straße 13–15 89075 Ulm |
Lage | 48,40776° nördl. Breite 9,99759° östl. Länge |
Mannstärke | 1.867 |
Art | geschlossene Bastion |
Zweck | Verteidigung der östlichen Flanke des Michelsberg |
Benachbarte Werke | Courtine XX im Nordwesten
Courtine XXII im Süden |
Lage und heutige Nutzung
Die Bastion liegt an den Südenden der Prittwitzstraße und der Stuttgarter Straße. Die Caponniere wird heute vom
Studentencafé und der
Narrenzunft Ulmer Haglhex genutzt, die rechte Flanke von der
Begegnungsstätte Charivari. Auf dem Gelände der restlichen Bastion steht heute die
Hochschule Ulm.
Aufbau und Baugeschichte des Werks
Die Bastion bestand aus einem vierseitigen Wall mit einer Mörserbatterie in der linken Schulter sowie einer Bonnetkasematte samt Mörser- und Bonnetbatterien im Saillant, einem trockenen Graben, einem Glacis, der Escarpe, einer Doppelcaponniere an der rechten sowie einer Secondeflanke an der linken Schulter und der großen Defensivkaserne in der Kehle. In den Wallenden waren zudem Pulvermagazine untergebracht. 1880 wurde die Bonnetbatterie im Saillant mit Erde ummantelt und der Wall mit Erdtraversen versehen.
Baugeschichte und Erhaltungszustand
1896 wurde das Reduit des mittlerweile „Gaisenbergkaserne“ genannten Werks aufgestockt. Das Werk wurde für den Bau der Hochschule zwischen 1960 und 1966 fast vollständig beseitigt, allein Teile der Frontescarpe und der Bonnetkasematte sowie die rechte Flanke samt Batterie und Doppelcaponniere blieben stehen. Neben den bekannten Resten an der Stuttgarter Straße kann man am Bedienstetenparkplatz beim H-Bau der Hochschule noch die Escarpe sehen, deren oberer Abschluss samt Bögen gerade noch so aus der Erde lugt. Leider ist sie, wie auch der anschließende Treppenturm zur Bonnetkasematte, ziemlich von Buschwerk überwuchert, hier kann man aber dann auch besonders deutlich sehen, was die Wurzeln mit dem Kalkstein anrichten und warum eine regelmä6szlig;e Pflege der Festungswerke dringend notwendig ist.
Militärische Nutzung
Nach Fertigstellung zogen die 2. und 4. Kompanien des Württembergischen Pionierbataillons Nr. 13 ein, sie wurden 1897 vom I. Bataillon des 9. Württembergischen Infanterieregiments Nr. 127 abgelöst. Nach dem Ersten Weltkrieg diente das Reduit bis zum Abbruch als Wohngebäude.
Bildergalerie |
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Doppelcaponniere |
Rechte Flanke |
In der Kaserne, 1905 |
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Ansicht vom Ostbahnhof, um 1890 |
Postkarte, um 1900 |
Reduit um 1900 |
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In der Flankenbatterie |
Tor in der Flankenbatterie |
In der Flankenbatterie |
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Rondengang rechte Schulter |
In der Doppelcaponniere |
In der Doppelcaponniere |
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Vorrichtung zum Ausrichten eines Geschützes |
In der Doppelcaponniere |
In der Doppelcaponniere |
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In der Dechargegalerie der rechten Front |
Sichtbare Reste auf dem Schulhof der Technischen Hochschule |
In der Dechargegalerie der rechten Front |
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Fast vollkommen verschüttete rechte Frontmauer |
In der Dechargegalerie der rechten Front |
Rest der rechten Frontmauer |
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In der Dechargegalerie der rechten Front |
In der rechten Flanke |
Treppenabgang rechte Schulter |
Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021